Lagebeschreibung
Die „Schönen Worte“
Das Schwimmen gilt in Deutschland als eine Fertigkeit, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene beherrschen sollten. So ist das Schwimmen lernen Teil des schulischen Curriculums. Der Schwimmsport in seiner ganzen Vielfalt (z. B. auch Triathlon, Moderner Fünfkampf. Tauchen, Wasserrettung, Wasserspringen, etc.) spielt eine große Rolle bei der Gesundheitsförderung sowie der sozialen und kulturellen Ausgestaltung unseres Landes. Es bedarf einer angemessenen Infrastruktur in Form von Hallenbädern, Freibädern, Schulschwimmbädern und zum Schwimmen hergerichteter Gewässer.
Die Realität
Das Sportbad hat das einzige wettkampftaugliche Schwimmbecken im Süden des Landkreises Kassel und im Norden des Schwalm-Eder-Kreises. Das Sportbad ist wochentags am Vormittag komplett durch den Schulsport belegt. Nachmittags und abends erfolgt die Belegung durch die schwimmsporttreibenden Vereine sowie durch Schul-AGs. Dem Sportbad ist ein Landesleistungszentrum des Hessischen Schwimm-Verbandes e.V. angeschlossen. An den Wochenenden wird das Sportbad für Schwimmwettkämpfe, Fördertraining und Schwimmausbildung genutzt. Das Sportbad ist zu schätzungsweise 80 – 90 Prozent ausgelastet.
Die Idee der Betriebsleitung des Aqua-Parks war nun, diese Auslastung – natürlich deutlich reduziert – auf das Freizeitbad zu verlagern. Das Freizeitbad sollte danach nur noch eingeschränkt für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die Vereine wären am Wochenende ausgeschlossen.
Eine Schnapsidee!
Die Kosten
Mit 17,6 Mio. Euro hat die Betriebsleitung den Neubau eines Sportbades beziffert. Ein Beleg darüber fehlt leider.
0,6 Mio. Euro kostet der Betrieb des Sportbades die letzten Jahre, davon 0,4 Mio. Euro Instandhaltungskosten
Auf 5 Jahre gerechnet sind das 2 Mio. Euro an Instandhaltungskosten!!
Seit annähernd 10 Jahren „füttern“ die schwimmsporttreibenden Vereine in Baunatal die Betriebsleitung des Aqua-Park mit Beispielen von Bädern, die für 4 bis 6 Mio. Euro in Deutschland gebaut wurden. Die Hälfte der Baukosten hätte sich da bis heute schon fast amortisiert. Die Betriebskosten der vorgeschlagenen Bäder liegen bei maximal 140.000,00 Euro und damit auch deutlich günstiger, als die des aktuellen Sportbades.
Darum brauchen wir ein Sportbad!
Wo sonst wollen Sie, sollen ihre Kinder, Enkel schwimmen lernen? Eingeschränkt ist dies im Freizeitbad möglich. Aber die Kapazitäten reichen bei weitem nicht. Schon jetzt bewegen sich die Wartelisten der baunataler Schwimmschulen im hohen dreistelligen Bereich. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Situation noch enorm verschärft. Jeder dritte Viertklässler kann nicht schwimmen! Immer wieder lesen wir in der Zeitung von ertrunkenen Kindern.
Muss demnächst der Leiselsee eingezäunt werden?
Die Folgen einer Schließung des Sportbades
Die Schließung des Sportbades würde für den baunataler Schwimm-SPORT das Aus bedeuten. Ein Schwimmsport-Verein ohne wettkampftaugliches Schwimmbecken kann nicht existieren. DLRG und SG ACT/Baunatal sind in ihren Weiterbestand existenziell bedroht.
Leben retten muss dann leider ausfallen.
Eine bittere Kombination: Nicht schwimmen können und keine Retter mehr.
Ohne Sportbad sind alle weiteren Aktivitäten nur noch rudimentär durchführbar. Noch weniger Kinder könnten Schwimmen lernen.
Und der Clou an der Sache: Die zukünftige Kundschaft für ein Freizeitbad gibt es dann auch nicht mehr!
So gerne wie wir das Seepferdchen als Motivation an Kinder vergeben: Zu glauben, dass ein Kind schwimmen kann, weil es das Seepferdchen hat, ist ein Trugschluss. Zur Sicherheit im Wasser gehört mehr!
Über die Schließung des Bades der bdks wird auch intensiv nachgedacht.